Das Badezimmer ist einer der wichtigsten Räume der Wohnung. Doch mit dem Rollstuhl kann sich die Nutzung schwierig gestalten – besonders, weil barrierefreie Einrichtungen leider nicht zum Standard zählen. Damit Du Dich trotzdem ungehindert fortbewegen kannst, ist der Umbau zu einem rollstuhlgerechten Bad empfehlenswert.
Welche Eigenschaften dieses haben sollte und welche finanzielle Unterstützung Du in Anspruch nehmen kannst, beantworten wir Dir in diesem Blogbeitrag.
Barrierefreiheit ist innerhalb der ÖNORM B 1600 klar definiert. Für öffentliche Einrichtungen bedeutet das, dass diese uneingeschränkt für alle Menschen zugänglich sind. In privaten Wohngebäuden verhält sich das jedoch etwas anders.
Zusammenfassend gesagt: Eine barrierefreie Wohnung ist nicht automatisch uneingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbar. Stattdessen verfügt eine rollstuhlgerechte Wohnung über einige Anforderungen, die über die barrierefreie Definition in Wohngebäuden hinausgeht.
Innerhalb der ÖNORM B 1600 sind die entsprechenden Unterschiede genau definiert. Nachlesen kannst Du diese auch in unserem Blogbeitrag Rollstuhlgerecht oder barrierefrei – das musst Du wissen.
In diesem Beitrag gehen wir explizit auf die Anforderungen eines rollstuhlgerechten Badezimmers ein. Dabei orientieren wir uns an den oben benannten Normen – diese sind im privaten Wohnbereich allerdings als Empfehlung und nicht grundsätzlich als Verpflichtung zu sehen. Je nach Bundesland ist die Einhaltung unterschiedlich geregelt – in manchen Fällen gehören Teile daraus zum Baugesetz.
Ein Badezimmer, das der ÖNORM B 1600 entspricht, bietet ausreichend Platz zur Verwendung eines Rollstuhls. Des Weiteren wird die selbstständige Nutzung der sanitären Einrichtungen gewährleistet. Alternativ dienen die Anpassungen der Arbeitserleichterung von Pflegepersonal.
Welche Maße und Eigenschaften ein rollstuhlgerechtes Bad dafür besitzen muss, haben wir im Folgenden für Dich zusammengefasst.
An dieser Stelle betonen wir, dass diese Angaben der Orientierung dienen und eine Empfehlung darstellen. Je nach individueller Größe oder Art Deiner Einschränkung können abweichende Anforderungen notwendig sein (etwa bei der Höhe der Toilette).
Auf dem Wohnungsmarkt sind barrierefreie Wohnungen leider eher schwer zu finden. Vor allem rollstuhlgerechte Badezimmer sind aber sehr wichtig, um einen angemessenen Lebensstandard einzuhalten. Allerdings kann eine Wohnung auch nachträglich entsprechend angepasst und umgebaut werden. Solltest Du in einer Mietwohnung leben, musst Du das Vorhaben natürlich erst mit Deinem Vermietern absprechen.
Im Falle eines Umbaus hast Du mehrere Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung zu beantragen. Vorab: Die Voraussetzungen variieren je nach Institution und die Gewährleistung ist immer eine Einzelfallentscheidung.
Viele Dinge, die Dein Bad rollstuhlgerecht machen können, gelten als Hilfsmittel. Dazu gehören beispielsweise Duschhocker, Aufrichthilfen oder Toilettensitzerhöhungen. Solche kannst Du bei der Krankenkasse beantragen und erhältst bei Zusage einen Zuschuss. Dazu benötigst Du eine explizite Verordnung Deines Arztes und einen Kostenvoranschlag des entsprechenden Hilfsmittels. Beides sendest Du an Deine Krankenkasse.
Von der Pflegekasse kannst Du einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro erhalten, sofern Du in eine Pflegestufe eingestuft wurdest. Gewährleistet wird dieser für Maßnahmen, die notwendig sind, die häusliche Pflege oder das selbstständige Agieren zu gewährleisten und zu vereinfachen. Das kann beispielsweise eine Türverbreiterung sein oder die Einrichtung höhenverstellbarer Waschbecken.
Durch Institutionen wie die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) kannst Du ebenfalls auf Zuschüsse und außerdem auf Darlehen zurückgreifen.
In erster Linie sollte Dein Rollstuhl an Deine körperlichen Bedürfnisse ausgerichtet werden. Dass Du bequem sitzt und Dich ohne Schmerzen fortbewegen kannst, hat oberste Priorität.
Zusätzlich kann es den Alltag allerdings erleichtern, wenn Du einen handlichen Rollstuhl im Innenbereich nutzt. Sogar Elektrorollstühle eignen sich heutzutage dafür – der ergoflix® LX beispielsweise ist 61,5 cm breit und lässt sich auch in schmaleren Gängen gut bedienen. Darüber hinaus ist er sehr leicht und wendig.
In Verbindung mit einer rollstuhlgerechten Wohnung kannst Du Deinen Alltag so unkompliziert wie möglich halten.
Auf unserem Blog findest Du weitere Beiträge zum Thema Barrierefreiheit. Hier findest Du eine kleine Auswahl, sieh Dich gern um:
Rollstuhlgerechte Autos – das musst Du wissen
Der elektrische Rollstuhl in der Wohnung
Diese Anforderungen erfüllt eine rollstuhlgerechte Wohnung