Rollstuhlgerecht wohnen: Tipps und Tricks für Deinen Alltag

14. Feber 2023

Sich ungehindert in den eigenen vier Wänden fortbewegen zu können, ist ein absolutes Grundbedürfnis. Rollstuhlgerechtes Wohnen steht daher nicht nur für Praktikabilität, sondern vor allem für Lebensqualität.

Welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, um dies einzuhalten und in welchem Fall Du Anspruch auf deren Umsetzung hast, erfährst Du in diesem Blogbeitrag.

Barrierefreiheit: Sind Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern inbegriffen?

Auf der Suche nach einem neuen Zuhause werden Dir immer wieder vermeidlich ähnliche Begrifflichkeiten begegnen. Vor allem barrierefrei und rollstuhlgerecht scheinen auf den ersten Blick das Gleiche zu versprechen. Im öffentlichen Bereich umfassen barrierefreie Orte auch tatsächlich die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern. In Privathäusern sieht das allerdings anders aus.

Rollstuhlgerechte Wohnungen erfüllen grundsätzlich alle Anforderungen der Barrierefreiheit – gehen in einigen Punkten aber noch darüber hinaus. Das bedeutet unter anderem, dass Türen entsprechend breiter sind und es ausreichend Platz zum Wenden gibt. Aber auch kleinere Anpassungen wie die Höhe von Schaltern und Türklinken sowie die Möblierung sind hierbei wichtig. Weitere Unterschiede kannst Du gern in unserem Blogbeitrag Rollstuhlgerecht oder barrierefrei – das müssen Sie wissen nachlesen.

Wir werden uns im Folgenden ausschließlich auf die expliziten Merkmale von rollstuhlgerechtem Wohnen beschränken.

Was bedeutet es, rollstuhlgerecht zu wohnen?

Im Rollstuhl hast Du eine gänzlich andere Perspektive auf Alltagsgegenstände. Um diese weiterhin uneingeschränkt nutzen zu können, sind entsprechende Anpassungen notwendig. Eine solche Wohnung verfügt über alle Eigenschaften, die Dir einen selbstständigen Alltag ermöglichen.

Die wichtigsten Merkmale, die ein rollstuhlgerechtes Wohnen ermöglichen, sind dabei:

  • breitere Türen und Durchgänge
  • Wendemöglichkeiten in Fluren und Zimmern
  • im Sitzen erreichbare Lichtschalter und Griffe
  • angepasste Höhe bei Sitzmöbeln und Toilette
  • stufen- und schwellenloser Zugang zu allen Räumen
  • unterfahrbare Arbeitsbereiche wie Herd und Waschbecken

Eigenschaften der Möblierung

Nicht nur bauliche Anpassungen machen rollstuhlgerechtes Wohnen aus. Auch Deine Einrichtung muss dementsprechend an Deinen Bedürfnissen ausgerichtet sein. Anforderungen sind u. a.:

  • ausreichender Freiraum vor den Möbeln, um diese ungehindert anfahren zu können
  • in der Höhe angepasste Betten, Sofas und andere Sitzmöbel, um zwischen Rollstuhl und Sitzgelegenheit gut wechseln zu können
  • Liftsysteme für Hängeschränke
  • Schubladen im unteren Schrankbereich für die leichtere Bedienbarkeit
  • abgerundete Kanten insbesondere in Kopfhöhe
  • Anpassung der Arbeits- und Tischhöhen (oder höhenverstellbar)

Deine Möglichkeiten, rollstuhlgerecht zu wohnen

Einen Rollstuhl zu nutzen und in einer nicht darauf angepassten Wohnung zu leben, kann auf Dauer zur riesigen Belastung werden. Sich im eigenen Zuhause nicht frei bewegen zu können, ist nicht nur sehr unpraktisch, sondern kann Dich auch psychisch vor eine Herausforderung stellen. Schließlich sollte eine Wohnung ein Rückzugs- und Wohlfühlort sein.

Um diese belastende Situation zu ändern, gibt es zwei Möglichkeiten:

Die Suche nach einer bereits angepassten Wohnumgebung

Ein neues Zuhause zu finden, ist in den meisten Fällen ein langwieriges Unterfangen. Sollen Wohnung oder Haus darüber hinaus spezielle Eigenschaften vorweisen, kann die Suche umso komplizierter werden. Wenn Du dabei weißt, worauf Du achten musst, hilft das bei der Einsparung von Zeit für unnötige Besichtigungen.

Rollstuhlgerechter Umbau Deiner Wohnung

Wenn Du Dich in Deiner Wohnung oder Deinem Haus wohlfühlst, möchtest Du vermutlich auch weiterhin dort leben. Findest Du Dich plötzlich in der Situation wieder, rollstuhlgerecht wohnen zu müssen, kann ein Umbau Dich vor einem Umzug bewahren.

Als Mieter musst Du Dein Vorhaben mit Deinem Vermieter absprechen. Nur in begründeten Fällen kann Dein Anliegen abgelehnt werden und auch nur, wenn die Maßnahmen außerhalb Deiner Wohnung stattfinden sollen.

Dein Vermieter ist nicht dazu verpflichtet, Dir das rollstuhlgerechte Wohnen zu finanzieren. Die Kosten musst Du selbst übernehmen. Außerdem musst Du – falls nicht anders vereinbart – die Veränderungen im Falle eines Auszugs rückgängig machen.

Zusätzlich hilfreich: Die Nutzung eines schmalen Rollstuhls

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Weitere Informationen

Rollstuhlgerechtes Wohnen ist wichtig für Dein Wohlbefinden. Die freie Bewegung kannst Du außerdem noch mehr erleichtern, wenn Du ein entsprechendes Hilfsmittel nutzt. Heutzutage erhältst Du sogar Elektrorollstühle in besonders handlicher Ausführung.

Schmale Rollstühle machen das Durchfahren von engen Teilen Deiner Wohnung noch angenehmer. Darüber hinaus kann ein zusammenfaltbares Modell bei Bedarf einfach verstaut werden.

Zwar bieten all diese Vorteile keinen Ersatz für eine rollstuhlgerechte Umgebung, sie können aber durchaus eine zusätzliche Hilfe im Alltag darstellen.

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