Leichter Rollstuhl für die Wohnung: Fortbewegung in den eigenen vier Wänden

11. Feber 2022

Die wenigsten Häuser und Wohnungen sind heutzutage rollstuhlgerecht – sehr zum Nachteil der Bewohner. Ein verkeiltes Rad, ständiges Anecken, unzugängliche Stellen … all das kann den Alltag unnötig erschweren. Damit Du Dich möglichst unkompliziert in Deinen eigenen vier Wänden fortbewegen kannst, sollte Dein Hilfsmittel bestimmte Eigenschaften mit sich bringen. Wieso ein Rollstuhl für die Wohnung leicht sein sollte und wie genau ein leichter Rollstuhl definiert wird, erfährst Du in diesem Blogbeitrag.

Vorteile eines Leichtgewichtrollstuhls im Innenbereich

In Wohnungen mangelt es nicht an engen Kurven und schmalen Durchgängen. Mit einem Standardrollstuhl lassen sich diese oft schwer bewältigen. Vor allem manuelle Rollstühle lassen sich nur schwer lenken. Je höher das Gewicht, desto geringer ist das Feingefühl beim Steuern – schließlich fließt Deine gesamte Energie in den erhöhten Kraftaufwand.

Ein leichter Rollstuhl für die Wohnungsnutzung empfiehlt sich also schon allein, damit Du nicht dauerhaft unter Muskelkater leidest. Doch ein geringeres Gewicht hilft Dir auch dabei, das Hilfsmittel sicherer zu manövrieren.

Aus diesem Grund sollte auch ein Elektrorollstuhl möglichst leicht sein. Hier entfällt der Kraftaufwand, um ihn fortbewegen zu können. Doch auch bei der Bedienung per Joystick ist das Lenken weitaus präziser möglich, wenn das Hilfsmittel leichter ist.

Vorteilhaft ist das auch, weil Du ...

  • Dich weniger schnell verkeilst.
  • Dich einfacher befreien kannst, solltest Du Dich doch festfahren.
  • auch enge Kurven und Stellen präzise umfahren kannst.
  • weniger an Türrahmen und Kanten aneckest.

Wie schwer ist ein „leichter“ Rollstuhl?

Aufgrund der hohen Nachfrage unterbieten sich Hersteller mittlerweile beim Gewicht ihrer Hilfsmittel. Um Dir einen Eindruck darüber zu vermitteln, wovon die Rede ist, wenn von leichten Rollstühlen gesprochen wird, hier ein Überblick:

Ein Standardrollstuhl hat üblicherweise einen Rahmen aus Stahl. Das Material ist robust – aber leider auch verhältnismäßig schwer. Mit rund 20 Kilogramm musst Du hier ein ganz schönes Grundgewicht mit Dir herumschieben. Allerdings eignen sich diese Modelle auch nicht für den Dauergebrauch.

Anders ist das bei sogenannten Leichtgewichtrollstühlen. Diese haben leichtere Rahmen aus anderen Materialien. Meist bestehen diese aus einem Stahl-Aluminium-Gemisch oder ausschließlich aus Aluminium. Dabei gibt es Modelle mit einem Leergewicht von etwa 13-18 Kilogramm.

Ein noch geringeres Gewicht haben Carbon-Rollstühle. Diese wiegen vereinzelt gerade einmal 6 Kilogramm.

Elektrische Rollstühle sind von Grund auf etwas schwerer, schließlich wiegen Elektrik und Akku zusätzlich. Hier gelten Modelle mit 26 Kilogramm als vergleichsweise leicht. Aber auch hier erhältst Du mittlerweile in Carbon-Varianten mit einem Gewicht von etwa 21 Kilogramm.

Welches Hilfsmittel solltest Du für die Wohnung wählen?

Wie leicht nun Dein Rollstuhl für die Nutzung in der Wohnung sein sollte, hängt von Deinen individuellen Bedürfnissen ab. Im Vordergrund Deiner Wahl sollte immer stehen, dass Du Dich unkompliziert fortbewegen kannst und die Rollstuhlmaße passen.

Die Frage nach einem leichten Rollstuhl-Modell ist zwar wichtig, aber nicht die Einzige, die Du Dir stellen solltest. Überlege Dir, welche Eigenschaften außerdem relevant sind – und priorisiere dann.

Mögliche wichtige Themen könnten sein:

  • Bewegst Du Dich manuell oder elektrisch fort?
  • Ist die Rollstuhlbreite mit der Deiner Wohnungstüren kompatibel?
  • Sollte das Hilfsmittel faltbar sein?
  • Welche Eigenschaften sind wichtig, damit Du bequem sitzt?
  • Benötigst Du individuelle Zusätze wie Beinstützen, besondere Kissen etc.?
  • Nutzt Du den Rollstuhl nur im Innen- oder auch im Außenbereich?
  • Sitzt Du dauerhaft oder nutzt Du das Hilfsmittel häufig auch als Stütze?
  • Erhältst Du zu dem ausgewählten Modell einen Krankenkassenzuschuss?

Du hast festgelegt, welche Eigenschaften auf keinen Fall fehlen dürfen? Dann kannst Du in dieser Produktgruppe nach dem leichtesten Modell suchen. Das Fachpersonal im Sanitätshaus wird Dir bei der Wahl behilflich sein. Hier kannst Du den Rollstuhl außerdem Probe fahren. Nur so findest Du heraus, ob er leicht genug ist, um ihn gut lenken zu können.

Bezahlt die Krankenkasse einen Leichtgewichtrollstuhl?

Da sich Standardrollstühle nicht für den dauerhaften Gebrauch eignen, greift man auf die leichteren Alternativen zurück. Die kurze Antwort lautet also: Ja, Deine Krankenkasse kann Leichtgewichtrollstühle bezuschussen.

Grundsätzlich musst Du bei der Rollstuhl-Beantragung einige Dinge beachten. Zunächst benötigst Du ein von Deinem Arzt ausgestelltes Attest. Auf diesem ist vermerkt, welche Geheinschränkung Dich betrifft und weshalb ein solches Hilfsmittel notwendig ist.

Wie bei jedem Hilfsmittel handelt es sich aber immer um eine Einzelfallentscheidung. Hinzu kommt die Wahl Deines leichten Rollstuhls für die Wohnungsnutzung. Bestehst Du auf ein besonderes Modell? Dann kann es sein, dass Du die Differenz zum Leichtgewicht-Standardmodell selbst tragen musst.

Am besten sprichst Du vorab mit Deinem Arzt und Deinem Ansprechpartner im Sanitätshaus. Das hilft Dir bei einer Einschätzung Deiner Übernahme-Chancen.

Fazit: Ein geringes Rollstuhlgewicht für die Wohnungsnutzung ist nicht alles

5 Kilogramm vs. 20 Kilogramm – ein riesiger Unterschied, wenn Du den Rollstuhl manuell fortbewegen musst. Das Gewicht eines E-Rollstuhls entscheidet weniger über die Anstrengung, aber über die Wendigkeit Deines Hilfsmittels.

Zwei sehr wichtige Eigenschaften, wenn Du Dich innerhalb Deines Zuhauses ohne Probleme fortbewegen möchtest. Dennoch sollte im Fokus Deiner Wahl stehen, dass das Hilfsmittel zu Deiner Körperstatur und Deiner Einschränkung passt. Nur so kann auf Dauer eine Nutzung gewährleistet werden, die Fehlhaltungen und Schmerzen verhindert.

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