Dekubitusprophylaxe: So beugst Du Druckstellen im Rollstuhl vor

20. August 2021

Von Dekubitus (Druckgeschwüren) sind vorrangig Menschen betroffen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Auch langes Sitzen im Rollstuhl kann die Entstehung der schmerzhaften Wundstellen begünstigen. Mit welchen Maßnahmen Du diesen entgegenwirken kannst, erfährst Du in diesem Blogbeitrag.

Solltest Du vorab mehr dazu wissen, wobei es sich bei der Erkrankung handelt, kannst Du das hier nachlesen: Dekubitus: Definition, Entstehung und Behandlung.

Wodurch entstehen Druckgeschwüre?

Wie die alternative Bezeichnung richtig vermuten lässt, entstehen Dekubitus durch langen Druck auf eine Körperstelle. Auch die Kombination mit Scherkräften kann die Entstehung verstärken. Die Belastung von außen kann zu einem Versorgungsengpass an den entsprechenden Hautstellen kommen. Blutgefäße und die Zufuhr von Sauerstoff und Nährstoffen wird abgeklemmt. Es kommt zu einer Schädigung der Hautoberfläche. Je nach Stärke kann diese zum Absterben des Gewebes und sogar zu tiefen, offenen Wunden führen.

Grundsätzlich können Druckgeschwüre demnach durch mangelnden Positionswechsel ausgelöst werden. Doch für die Dekubitusprophylaxe solltest Du auch andere verstärkende Faktoren kennen:

  • langes Sitzen oder Liegen in unveränderter Position
  • vermindertes Schmerzempfinden und Nicht-Bemerken von Druck
  • Unterernährung
  • Übergewicht (Adipositas)
  • negative Beeinflussung der Hautschicht – etwa durch Nässe oder sehr trockene Haut
  • Flüssigkeitsmangel (führt zu trockener Haut)
  • mangelnde Durchblutung
  • Reibung von empfindlichen Hautpartien
  • Scherkräfte – durch Ziehen von empfindlichen Körperstellen über einen Untergrund

Maßnahmen der Dekubitusprophylaxe

Besonders häufig betroffen sind Körperstellen, bei denen sich Knochen direkt unter der Haut befinden. Bei langem Liegen und Sitzen ohne Positionswechsel sind diese besonders empfindlich, wenn sie dauerhaftem und punktierten Druck ausgesetzt sind.

Bei rollstuhlfahrenden Personen sind diese Körperstellen besonders gefährdet:

  • Fersen
  • Sitzbein
  • Hüfte
  • Steißbein
  • Schulterblatt
  • Hinterkopf (wenn Du eine hohe Lehne nutzt)

Der erste Schritt der Dekubitusprophylaxe besteht demnach darin, den Druck auf diese Partien zu verringern. Wenn möglich solltest Du dann für Entlastung dieser Stellen sorgen. Nicht immer ist ein regelmäßiger Positionswechsel machbar. Es gibt aber mehrere Maßnahmen, die Dich bei der Vorbeugung eines Druckgeschwürs unterstützen können.

Passende Rollstuhlmaße

Wenn Du dauerhaft oder über langen Zeitraum auf einen Rollstuhl angewiesen bist, sollte dieser Deinen individuellen Körpermaßen entsprechen. Es empfiehlt sich daher dringend, vor dem Kauf das entsprechende Modell Probe zu fahren. Verlasse Dich dabei auf das geschulte Auge von Fachpersonal. Dieses kann Dich unter anderem darauf hinweisen, wenn Du zu eingeengt sitzt. Das kann bei der Dekubitusprophylaxe ausschlaggebend sein, denn Druck durch den Rahmen kann Wundstellen begünstigen.

Wieso ein angepasster Rollstuhl unabhängig davon wichtig ist, kannst Du näher im entsprechenden Blogbeitrag nachlesen: Rollstuhlmaße: Weshalb Du die Anpassung Deines Rollstuhls nicht unterschätzen solltest.

Bequemes Rollstuhl-Sitzkissen

Grundsätzlich sollte das Kissen in Deinem Rollstuhl einen hohen Komfort bieten. Wenn Du zu sehr empfindlicher Haut neigst, sind aber weitere Maßnahmen ratsam. Zur Vorbeugung von Dekubitus erhältst Du spezielle Rollstuhlkissen.

Anti-Dekubitus-Kissen wirken besonders druckentlastend und sind anders konzipiert als herkömmliche Ausführungen. Bei Inkontinenz solltest Du außerdem auf ein Kissen mit entsprechenden Eigenschaften zurückgreifen. Dieses verfügt über eine hohe Saugfähigkeit und verhindert, dass Du über lange Zeit auf einem feuchten Untergrund sitzt.

Dekubitus vorbeugen durch Hautpflege

Eine weitere unterstützende Maßnahme ist ausreichender Hautschutz. Bereits angegriffene Haut neigt noch schneller zur Schädigung. Wenn Du sehr empfindliche Hautstellen hast, solltest Du zu Dekubitusprophylaxe-Salbe greifen.

Für durch Inkontinenz oder starkes Schwitzen angegriffene Partien gibt es spezielle Barrierecremes. Diese sorgen für einen wasserabweisenden Schutz gegen äußere Einflüsse.

Ein häufiger Fehler: Der Griff zu Vaseline oder Melkfett. Diese schließen die Hautporen. Alkoholhaltige Produkte und Zinksalbe trocknen außerdem aus. Als Vorbeugende Maßnahmen solltest Du die Nutzung daher vermeiden.

Wasserhaushalt und Ernährung anpassen

Ein indirekter Faktor der Dekubitusprophylaxe ist die Ernährung. Grundsätzlich wirkt sich eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme auf Deine Haut aus. Aber auch Mangel- und Unterernährung greifen diese an. Darüber hinaus werden die Stellen direkt über Knochen noch empfindlicher, da die entsprechende Fettschicht fehlt. Hinzu kommen fehlende Nährstoffe, die sich auf Deinen gesamten Körper auswirken.

Durch Fehlernährung ausgelöstem Übergewicht sollte ebenfalls entgegengesteuert werden. Das höhere Gewicht führt zu einem stärkeren Druck auf belastete Körperstellen.

Zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen solltest Du daher auch immer Ernährung und Wasserzufuhr im Blick haben.

ergoflix und Dekubitusprophylaxe

Die schwerwiegenden Folgen von Druckgeschwüren nehmen wir sehr ernst. Deshalb kannst Du für unsere E-Rollstühle spezielle Dekubitus-Kissen erwerben. Diese verfügen über Luftzellen, die Du mithilfe einer Handluftpumpe regulieren kannst. Auf diese Weise kannst Du das Kissen auf Deine individuellen Bedürfnisse anpassen und Deine Sitzposition verbessern.

Sehr gerne berät das Fachpersonal Dich vor dem Kauf eines ergoflix-Modell Dich ausführlich. Gemeinsam finden wir dann heraus, welche Maße zu Dir passen, damit Dekubitus vorgebeugt werden kann.

Solltest Du im Vorfeld Fragen haben, kontaktiere uns gern. Du kannst uns telefonisch unter der Nummer +43 (0) 7203 17453 oder per E-Mail an info@ergoflix.at erreichen.

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